Ermstal Marathon – 14.7.2019

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66781809_842581592791346_6303525699915350016_n bei km 24 treffe ich wieder auf Anja und Natalie, letztere stützt mich bis ins Ziel. Deshalb ist das Foto so klein, damit man das Elend nicht so sieht. Auch die Beileidsbekundung der Natalie kommt von Herzen, dass es doch echt übel sei, jetzt nochmal da hoch zu müssen. Ja, find ich auch.

Scherz beiseite. Es war schon heißer im Ermstal, aber trotzdem ist es streckenweise schwül und gewitterlastig und gar nicht so einfach zu laufen. Ich liebe diesen Lauf sehr, auch wegen der Begegnungsstrecke. Da hocken Menschen jeder Altersklasse in ihren Vorgärten und feuern uns an. Ein älterer Herr am Ortsausgang in Metzingen verspricht mir in der dritten Passage (km 23) „i bleib hogga bis da wieder ronder kommsch“… das dauert dann gut und gerne 2 Stunden, aber er ist immer noch da und beglückwünscht mich freudig. Ja, ich glaub der hat sich wirklich gefreut, dass ich das geschafft habe 🙂  Orga und VP im Ermstal sind super, sehr viele Streckenposten sind im Einsatz, die Stimmung ist durchgehend so nett und freundlich.

Seit Jahren ungelüftet bleibt mir jedoch das Geheimnis, ob ich am Wendepunkt VOR dem Moderator und dem Pylonen pirouettenartig wenden muss (motorisch nach 21 km ne echte Herausforderung), oder ob ich hinten um Mann und Material herumlaufen sollte. Bislang nahm ich faulheitshalber die Innenkurve.

Einzig kacke ist, dass ich bei km 35 wieder – wie vor 2 Jahren (bei identischer Zielzeit) – genau in den Start der Walker hineinlaufe. 2 Minuten früher über den Sportplatz, und das wäre kein Problem gewesen. So werde ich jäh aus meiner doch recht friedlich-konzentrierten Marathon-Endphase herausgerissen und muss 2 km in einer Geschwindigkeit laufen, die ich definitiv jetzt nicht mehr kann. Das schlaucht. Danach bin ich fix und alle, und wäre ich auf den letzten 2 km nicht so nett von Gunter (oder Günter) begleitet worden, wär das echt noch richtig zäh geworden.

Nix gegen Walker, mit oder ohne Stöcke. Die haben genauso ihre Berechtigung, und dass sie nicht darauf achten, ob von hinten noch vereinzelt lahmende Läufer kommen, sei ihnen auch gar nicht verübelt. Bis auf den langhaarigen Volldeppen, der mich bei Einlauf ins Stadion „witzigerweise“ in die Gegenrichtung schicken will – ich frag mich echt, was manche im Hirn haben oder lustig finden. Natürlich wird kein Randstreifen freigelassen, und mein Rufen hört auch nicht jeder. Die, die es hören, reagieren aber nett.

Jetzt ist das halt so, dass ich nach km 35 echt schon ziemlich fertig bin und auch mental in einer ganz anderen Welt, nämlich einer sehr ruhigen und überschaubaren. Begünstigt durch die wunderschöne Natur auf dieser Strecke. Eingeschossen darauf, diese letzten 7 km möglichst verschleißarm zu genießen und meine Vitalfunktionen im vertretbaren Bereich zu halten. Weiß ja nicht wie Euch das geht, aber ich muss hintenraus schon immer auf mich achten, dass es gut weiter geht, vor allem bei Wärme. Und die Walker starten halt grad und sind mit 7 km in ihrer ultimativen Spaßzone und am lustigen Gackern. Sei ihnen herzlich gegönnt – passt aber thematisch dann einfach schlecht übereinander. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass sie etwa später starten, oder dass ich nächstes Jahr 5 Minuten früher dort durchrenne. Sollte an sich machbar sein, werde ich bis dahin aber leider wieder vergessen haben. Schade, dass deshalb die letzten 7 km irgendwie in Stress ausarten – denn wenn man nach dem Überholvorgang lahmt, kommen sie ja wieder von hinten…

Was ich auch nicht verstehen kann, was mir aber eigentlich egal ist, sind dann „Walker“, die vornedraus richtig rennen, nur um als Erste im Ziel zu sein. Zwei dieser Damen sprechen mich entrüstet an, dass ich ja „joggen“ würde, sind da aber selbst am Rennen und lassen es auch nicht bleiben als ich erkläre, dass ich im Unterschied zu ihnen noch vom Marathon übrig bin. Komisch. Welche Blüten der Mensch in seinem Ehrgeiz doch so hervorbringt. Das aber nur als Randnotiz.

Zum Abschluss danke an Marion für die Rote, die uns dann noch die Siegerehrung hat verpassen lassen  🙂 🙂

67161522_2738441516170703_2844626199567663104_n   Hier mit Gerhard im Ziel. Ich mag das, der sieht immer noch fertiger aus als ich 🙂

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